123 FUSSGÄNGERDICHTE *

 

123.0

... an verschiedenen Orten gibt es gepflasterte Fußgängerzonen, wo Leute zusammenkommen oder auf und ab spazieren können — PROMENADE (31), KLEINE PLÄTZE (61), FUSSGÄNGERSTRASSE (100), PASSAGE DURCHS GEBÄUDE (101), DIE FORM VON WEGEN (121). Damit diese Zonen lebendig bleiben, muß man ihre Größe streng limitieren, insbesondere, wenn sie gepflastert sind.

 

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Viele unserer modernen öffentlichen Plätze sind zwar als lebendige Foren gedacht, in Wirklichkeit sind sie aber öd und ausgestorben.

 

In diesem Muster sehen wir uns den Zusammenhang zwischen der Anzähl der Menschen in einer Fußgängerzone, der Größe dieser Zone und der subjektiven Einschätzung des Grades ihrer Belebtheit an.

Wir behaupten nicht kategorisch, daß für die augenscheinliche Belebtheit einer Fußgängerzone die Zahl der Menschen pro Quadratmeter bestimmend ist. Andere Faktoren, wie die Beschaffenheit des Umfelds, die Gruppenbildung der Leute und was sie tun, wirken offenbar sehr stark mit. Auch hin- und hereilende Menschen tragen, wenn sie außerdem noch Lärm machen, zur Belebtheit bei. Eine kleine Gruppe, die um ein paar Musiker herum versammelt ist, verleiht dem Platz weitaus mehr Leben, als wenn sich.ebenso viele Leute auf einer Wiese sonnen.

Die Zahl der Quadratmeter pro Person ermöglicht aber immerhin eine grobe Einschätzung der Belebtheit eines Platzes. Christie Coffins Beobachtungen ergaben für verschiedene Plätze in und um San Francisco die folgenden Zahlen. Ihre Einschätzung über die Belebtheit dieser Plätze ist in der Spalte rechts angegeben.

   m² pro Person  
 Golden Gate Plaza, mittags: 100   ausgestorben
 Fresno Mall:  10  belebt
 Sproul Placa, tagsüber:  15  belebt
 Sproul Placa, abends: 200   ausgestorben
 Union Square, Zentrum:  60  halb ausgestorben

Obwohl diese subjektiven Schätzungen natürlich anfechtbar sind, legen sie folgende Daumenregel nahe: bei 15 m² pro Person ist eine Fläche belebt; bei mehr als 50 m² pro Person ist die Fläche schon am Aussterben.

Selbst wenn diese Zahlen nur annähernd einer tatsächlichen Größenordnung entsprechen, können wir mit ihrer Hilfe öffentliche Fußgängerzonen gestalten - Plätze, Straßen im Gebäudeinneren, Einkaufsstraßen, Promenaden.

Damit man dieses Muster anwenden kann, muß man ungefähr schätzen, wie viele Leute sich normalerweise auf einer bestimmten Fläche zu den Zeiten, wo sie zugänglich ist, aufhalten. So könnte man beispielsweise feststellen, daß sich vorderen Teil eines Marktes normalerweise ungefähr drei Personen aufhalten. In diesem Fall kann man aus dem vorderen Teil des Marktes einen kleinen Platz von nicht mehr als 45 m machen. Wenn man schätzt, daß auf einer Fußgängerstraße normalerweise 35 Leute gehen oder einen Schaufensterbummeln machen, könnte man aus der Straße einen in sich geschlossenen Raum von ungefähr 500 m² machen. (Ein Beispiel dieser Schätzung in einem komplizierteren Fall - ein Platz in einem noch nicht erbauten öffentlichen Gebäude - findet sich in Pattern Language Which Generates Multi-Service Centers, Alexander; Ishikawa, Silverstein, Center for Environmental Structure; 1968; S.148.)

 

Daraus folgt:

Schätz für öffentliche Plätze, Höfe, Fußgängerstraßen — für jeden Platz, wo Leute zusammenkommen - die Durchschnittszahl der Menschen (P), die sich, zu jedem gegebenen Moment auf dem Platz aufhalten, und mach die Fläche des Platzes zwischen 15 m²/P und 30 m²/P groß.

 Eine Muster Sprache 123 FUSSGÄNGERDICHTE

 

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Leb die Dichte und das Gefühl der Belebtheit durch besonders belebte Bereiche am Rand — STRASSENCAFE (88), AKTIVITÄTSNISCHEN (124), SITZSTUFEN (125), PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE (140), DIE GEBÄUDEKANTE (160), STRASSENFENSTER (164), ÖFFNUNG ZUR STRASSE (165), DIE GALERIE RUNDHERUM (166) ...

 

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