5 MASCHENNETZ VON LANDSTRASSEN

 

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... entsprechend dem Muster STADT-LAND-FINGER (3) gibt es zwischen Stadt und Land eine ziemlich scharfe Trennung. An den Endpunkten der Stadt-Finger aber, wo sich die Land-Finger öffnen, ist eine weitere Struktur erforderlich. Traditionsgemäß bildete diese Struktur die Stadtrandsiedlung. Aber ...

 

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Der Stadtrand ist eine veraltete und widersprüchliche Form menschlicher Ansiedlung.

 

Viele Menschen wollen am Land leben und sie wollen auch nahe einer großen Stadt sein. Tausende kleiner Höfe, nur wenige Minuten von einem größeren Stadtzentrum entfernt, sind rein geometrisch unmöglich.

Für ein richtiges Landleben braucht man ein angemessenes Grundstück - groß genug für Pferde, Kühe, Hühner und einen Obstgarten - und direkte Verbindung zur freien offenen Landschaft, soweit das Auge reicht. Um schnell in die Stadt zu kommen, muß man an einer Straße wohnen, einige Minuten Autofahrt vom Stadtzentrum entfernt und mit einer Buslinie vor der Tür.

Man kann beides haben, indem man die Landstraßen rund um große offene Felder anlegt, die Häuser dicht an der Straße gereiht, aber nur eine Häuserreihe tief. Lionel March bestätigt dieses Muster in seinem Aufsatz "Hornes beyond the Fringe" (Land Use and Built Form Studies, Cambridge, England, 1968). March zeigt, daß ein solches Muster, genau ausgearbeitet, für eine Millionenbevölkerung geeignet wäre, selbst im kleinen und dichtbevölkerten England.

Ein "Maschennetz von Landstraßen" umfaßt etwa quadratische Felder offenen Landes von 1,5 km Seitenlänge, schnelle Straßen von der Stadt an den Rändern dieser Quadrate, Häuser entlang der Straßen gruppiert und Fußwege aus der Stadt, die das offene Land kreuz und quer durchziehen.

  1. Quadratfelder offenen Landes. Nach unserer Ansicht ist ein Quadrat vom 1,5 km Seitenlänge das kleinste Stück offenen Landes, das noch die Integrität einer Landwirtschaft aufweist. Diese Ziffer leitet sich von Erfordernissen kleiner Landwirtschaftsbetriebe ab, wie sie sich in der Herleitung der STADTLAND-FINGER (3) finden.
  2. Straßen. Um das Land vor dem Übergreifen des Stadtrandes zu schützen, muß die Zahl der ins offene Land führenden Straßen stark reduziert werden. Es genügt ein lockeres Netz miteinander verbundener Straßen, in Abständen von 1,5 km, ohne viel Anreiz für den Durchgangsverkehr.
  3. Parzellen. Ordne Gehöfte, Häuser und Häuschen entlang dieser Landstraßen an, ein oder zwei Parzellen tief immer abseits der Straße und mit dem offenen Land dahinter. Die Mindestfläche für ein Gehöft muß etwa 14 ha betragen, um überhaupt Landwirtschaft zu ermöglichen. Einige Häuser könnten jedoch Reihen oder Gruppen bilden, wobei die Leute das Land dahinter gemeinsam bewirtschaften. Nehmen wir 14 ha große Parzellen rund um jedes Quadratfeld offenen Landes an, so kommen wir auf 400 Haushalte. Mit vier Menschen pro Haushalt heißt das 1600 Einwohner für jedes Quadratfeld, das sind 7 EW /ha, das entspricht einem normalen, nicht besonders dicht besiedelten Stadtrandgebiet
  4. Fußwege. Die Städter können das Land auf Fußwegen und Pfaden erreichen, die von den Rändern der Stadt und von den Landstraßen quer über die offenen Quadratfelder hinausführen.

 

Daraus folgt:

In der Zone außerhalb der Stadt leg ein mindestens 1,5 km weites Maschennetz von Landstraßen an, so daß freie Quadratfelder von mindestens 2,5 km entstehen, Bau Gehöfte entlang dieser Straßen, eine Reihe tief, auf Grundstücken von mindestens 1/4 ha mit dem offenen Quadratfeld hinter den Häusern.

 Eine Muster Sprache   5 MASCHENNETZ VON LANDSTRASSEN Grafik

 

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Mach jedes offene Quadratfeld, ob Ackerland oder Park, frei zugänglich - DAS LAND (7); ordne die 2500 m2 großen Grundstücke in Form von Haus- und Nachbarschaftsgruppen an, auch wenn sie eher verstreut sind - IDENTIFIZIERBARE NACHBARSCHAFT (14), HAUSGRUPPE (37) ....

 

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